Nach diesen schönen Tagen begeben wir uns auf den Pfannenstil, die Hochwacht, um Heidi, unserer Sitefmutter die letzte Ehre zu erweisen. Es ist ein bewegender Anlass, wir sind traurig, dass Heidi nicht mehr unter uns ist, aber alle mögen es ihr auch gönnen, dass sie ihre letzte Ruhestätte aufsuchen und sich mit ihrem geliebten Ehemann, unserem Vater hier vereinigen darf. Das Schöne an diesem Anlass ist wieder einmal eine Begegnung, natürlich mit lauter lieben Menschen, aber vor allem mit einer Freundin, die Heidi die ganze Zeit durch seit ihrem Hirnschlag monatlich besucht hat und bei ihr zum Übernachten blieb. Eine Freundin, die den langen Weg aus dem Kanton Schwyz in den Kanton Thurgau monatlich über viele Jahre hin auf sich nimmt. Silvia, die selber auch ein bewegtes Leben hinter sich hat und ihre Zuversicht behalten konnte, holen wir ab und bringen sie danach zurück nach Einsiedeln. Seither stehen wir in freundlichem, losen Telefon- und Ansichtskarten-Kontakt.
Um diesmal dem Schwell der Fähren hinter der Au zu entgehen, begeben wir uns wieder zur Ufenau. Das Restaurant hat Winterpause und wir liegen fast allein am Steg. Tagsüber kommen Boote und Bötchen an, deren Crews drehen eine Runde auf der Insel und überlassen uns diese abends wieder zu unserer Verfügung.
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| Der Hafen wird einsam, drum weg hier. |
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| Speer und Schäniserberg im pinken Abendglühen, von der Ufenau aus. |
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| Nur wir und die Spiegelung. |
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| Der Alpstein bedeckt mit Schnee. |
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| Der schon volle Mond blickt nach Westen, ... |
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| ... um in den Sonnenuntergang zu schauen. |
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| Die Luna legt sich zur Ruhe. |
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Nebst den Rindern, die hier noch immer in Urlaub sind, lassen sich auch Nilgänse zu einer Rast nieder. |
Einer Aufenthalte in diesem Gebiet entpuppt sich tatsächlich als ganz besonders. Wir erhalten eine Foto mit der Frage, ob wir das seien vor der Ufenau. Mit chatten und Irrtümern gelangen wir gegenseitig zur Erkenntnis, dass wir einander bei unserer Freizeitbeschäftigung sehen, die Eine uns beim Anlaufen der Insel und dem Festmachen am Steg, die Andere die Erste beim Wandern durch den Frauenwinkel bei Pfäffikon hin zum Bahnhof.
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| Ob wir das seien. Nach dem Festmachen kann das bestätigt werden. |
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| Schon kommt auch diese Foto vom Bahnhof Pfäffikon her. |
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| Ja, leider sehen wir euch von hier aus nicht. |
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| Euern Zug aber sehr wohl. |
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Die Korrespondenz wird nun abgeschlossen 😅 Tschüss und gutes Heimkommen euch zwei Wanderern. |
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| Kurz vor Sonnenuntergang zeigt sich eine Nebensonne über dem Westufer. |
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| Über dem Etzel leuchten die Wolken rosa. |
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| Nach dem Sonnenuntergang brennt der Himmel, ... |
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| ... der unseren Blick kaum loslässt,... |
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| ... bis wir doch zu künstlichem Licht übergehen. |
Ein Ausflug mit den alten YCÄulern
Dank einem zufälligen Treffen am Bahnhof zwischen der Wandergruppe des YCAu und der Autorin, die vom Walken kam, ergibt sich die Einladung zur Teilnahme an der Herbstwanderung mit dem YCAu, weil wir uns doch so lange nicht gesehen haben.
Der Weg führt nach einer Postautofahrt in den Schönenberg der Sihl entlang zu einem Fischzüchter, einem Mittagessen auf dem Bauernhof und zum Kaffee auf den Hirzel. Wir haben viel zu erzählen und voneinander zu erfahren, aber die Führung durch die Hobby-Fischzucht ist auch äusserst interessant. Es gibt einige wenige Enthusiasten, die sich darum bekümmern, dass die Sihl im Sihltal bestückt wird mit hier aufgewachsenen Bachforellen. Nein, die Forellen werden nicht gefärbt, um rot zu sein, auch der Lachs nicht. Die rote Farbe kommt gleich wie bei den Flamingos vom Futter. Wenn rotes Krill gefüttert wird, werden die Fische rot, sonst bleiben sie, wie alle anderen weiss.
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Hinunter zur Sihl, zur Sihlmatte.
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Wir sprechen auch übers Chlaus-Segeln. Wer und ob überhaupt teilnehmen wird. Unsere Planung sieht schon reduziert aus, weil Dani in Rorschach lebt und Hampi mit scheinbar einer schweren Bronchitis seit einer Woche im Spital liegt. So würde einzig Leo mit uns mitfahren. Leo, der nie gefehlt hat auf einer Fahrt im Dezember, an welcher Unentwegte teilnehmen, die ihr Boot noch. nicht ausgewassert haben.
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| Auch ein Nebeltag hat seinen Reiz. |
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| Teils springen sie sogar aus dem Wasser hoch, die Forellen. |
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Ein Durchgang herausgehauen aus der durch den Gletscher zurück- gelassenen Nagelfluh. |
Das Rauschen klingt anders, als auf dem See.
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| Über den Steg gehts aufs rechte Sihlufer. |
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| Wie sich die Wirbel zeigen im Schaum der angehäuften Algen. |
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Manche Schulreise führte der Sihl entlang, solange man noch mit dem normalen Rettungs-Schwimmer-Brevet an einen Fluss durfte. |
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| Auch vor der Ruhebank macht die Natur nicht Halt. |
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| Grossenteils wird die Natur im Wald an der Sihl sich selbst überlassen. |
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| Dieser Hof beherbergte uns fürs Mittagessen. |
Ein weiterer Abschnitt ist zu Ende
Nach dem Kaffee auf der Hirzel-Höhe setzten wir uns wieder in den Bus, um nach Hause zu fahren. Wir denken, uns auf der Chlausfahrt zu treffen. Doch zuhause erreicht uns das traurige Telefon von Hampis Ableben.
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| Hampi in Königsblau beim Nachtessen auf der Absolutely mit der normalen Chlausfahrt-Crew. |
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| Hampi in weiss mit der durch Martin und Klaus erweiterten Crew in Stäfa, beim Riesling-Süppli. |
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| Hampi sozusagen auf dem Weg zu seiner letzten Fahrt. |
Durch diese betrübliche Nachricht, die die Autorin nun André weitergibt, weil er am meisten Kontakt hatte mit dem Passiv-Mitglied des YCAu Hanspeter Zimmerli, erhält der sonst zufriedene Tag mit seinem Nebeldach plötzlich doch noch Recht: grau und traurig.
Bootstaufe und 100-Jahr-Feier
Egal, wie das Wetter wird, heute wird nicht der "Weiche herausgehängt". Auf den See und zur Feier, denn wir haben uns angemeldet. Am 18. November 2022 wird anlässlich des letzten Anlasses zur 100-Jahr-Feier des YCR im Hafen Rapperswil ein Boot getauft und das Hotel Schwanen reaktiviert.
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| Der Regenbogen leitet das Kursschiff vor Feldbach. |
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Die Wolken rasen und bilden eine Himmelsgrotte, während hier die Gischt spritzt. |
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| Der Vorhang vor der Himmelgrotte entpuppt sich als Schauerbö, ... |
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... die uns in Rapperswil mehrere Anläufe zum Anlegen nehmen lässt, weil wir ihr nicht in hohem Tempo davongerast sind. |
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Trotzdem, es ist doch wirklich eine Belohnung fürs Durchhalten, dass wir erneut so tolle Wetterphänomene miterleben dürfen. |
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Nach der ultrakurzen Taufrede der Patin, betonte einer der neuen Studenten -Eigner, dass er gar nicht gewusst habe, dass er sich etwas wünsche oder dass ihm etwas fehle, bis er von diesem Geschenk erfahren habe. |
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Zu Ehren der 100-Jahr-Feier wird die J-29 auf den Namen Cent'anni getauft. Vielleicht auch in der Hoffnung, dass sie dieses hohe Alter erreichen würde. |
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Das Hotel Schwanen wird zum ersten Mal seit Jahren wieder besucht und soll auch weiterhin ab und zu geöffnet werden und Gäste willkkommen heissen. |
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Der Apèro Riche wird durch eine Riesengruppe Studenten-Segler- und Seglerinnen gekonnt serviert. |
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| Selbst an Live-Musik ist gedacht. |
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| Der Club-Fotograf erwischt uns in vergnügter Aktion. |
Dies Jahr wird gestreikt
Ende November und Anfangs Dezember gehts nochmals auf den See. Mit Leo haben wir vereinbart, dass wir zu dritt an der Chlausfahrt teilnehmen werden und uns an Raclette gütlich tun, nachdem wir letztes Jahr dies anstelle von Fondue aus Corona-Gründen so eingeführt haben. Wie immer wird Leo die Zuger Kirschtorte zum Dessert mitbringen. Wir treffen uns im Hafen, fahren von dort aus zum Riesling-Süppli und anschliessend zum Punsch nach Rapperswil, wo wir uns später auf der Samaya den Znacht genehmigen werden. Weil nur Platz ist für zwei zum Schlafen, wird Leo später mit dem Zug von Rappi heimfahren.
Uns kommt es ein bisschen merkwürdig vor, dass wir so kurz nach Hampis letzter Reise uns gemeinsam vergnügen würden bei etwas, zu dem er einfach als Urgestein dazugehörte. Seit Jahrzehnten hat Hampi die Plaketten der Lattenberger gesammelt, von deren Erlös Jahr für Jahr je eine andere Institution für Kinder profitiert.
Nun erst einmal noch eine Fahrt im November, die wir einfach geniessen, weil sie nur mit uns allein zu tun hat und keine Nebengeräusche aufspielen lässt.
Weil uns am Morgen der Chlausfahrt Leos Telefon erreicht, dass er schwer erkältet sei, was man deutlich hört, und deswegen nicht mitfahren könne, er uns aber die Kirschtorte dennoch bringen würde, packen wir die Gelegenheit beim Schopf und kriechen auch gleich wieder unter die Federn. Das Wetter ist scheusslich und wir wären bis auf die Haut durchnässt, nur schon wenn wir im Hafen ankämen. Das Ölzeug liegt ja schliesslich dort, wo es hingehört, auf dem Boot. Gute Besserung und vielen Dank, Leo!
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Im Dezember wird es heissen, dass man bei Stäfa, Küsnacht und der Ufenau Hunde besser nicht ans Wasser lasse, wegen der Blaualgen, die eben immer rot erscheinen. Im Hafen haben sie sich zu einer Art neuer Lebensform zusammengeklumpt. |
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Blick Richtung Durchstich in den Obersee zum Glück noch ohne Blaualgen um die Insel herum. |
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| Der Säntis rückt näher an den Zürichsee. |
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| Herbstleuchten. |
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| Den nächtlichen Jäger kennt ihr mittlerweile, liebe Leser. |
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| Beim Morgenschwumm ist meist keine Kamera dabei. |
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| Doch der Ausblick ist auch etwas später noch atembenehmend. |
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Dienstags nach der Chlausfahrt lächelt der See wieder und ladet später noch stets zum Bade (glaub frei nach Schiller). |
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| Spiegelungen faszinieren immer wieder. |
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| Abendleuchten im Blei des Sees. |
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Licht, Licht, Licht! Früher zogen sich Leuchtbänder nur entlang der Strassen deutlich abgehoben vom Dunkel der Nacht. |
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Der Mond mit Halo, wie ein Mensch halb auf der Seite mit rotem Haar gekuschelt unter die Wolkendecke. |
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| Der Trinkglas-Kegel wie ein Lampenschirm. |
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| Die Kerzenflamme vervielfacht. |
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Unter Vollmond auf dem Weg ins Theater Ticino zu Andreas Rebers.
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Hiermit verabschieden wir uns fürs Jahr 2022 vom Zürichsee und bedanken uns innerlich für so viele glückliche Tage auf dem Wasser unter einem Himmel, der nicht aufhört, faszinierend zu sein.