Schneelager in Tschamut

 Vorbereitungen

Dieser und die folgenden Einträge spielen vom Montag, 17. bis Mittwoch, 19. Februar 2022.

Das ist es nun, was noch zum Schulegeben hinzukommt. Das Klassenlager trotz Corona durchführen zu können. Die Klassen-Lehrerin muss in Isolation bleiben. Besprechen, überlegen, zusagen, vorbereiten. Obwohl sehr vieles vorbereitet ist, muss noch einiges erledigt werden. 

Eigentlich war nur vorgesehen, während ca. 4 Wochen 50 % des Pensums an der 6. Klasse zu übernehmen. Das Schicksal will es anders: Corona schlägt zu. Gut das schaffen wir. Die Klassenlehrerin bleibt in Isolation bis am Mittwoch des Lagers. Die Stellvertretung mit ihrem Skipper und die Assistentin übernehmen. Das beinhaltet tatsächlich noch ein paar Vorbereitungen neben dem unerwarteten Vollpensum. 

Folgendes wartet da auf Erledigung:
  • Betreffende Lehrpersonen und Hauswartung informieren
  • Corona-Tests einkaufen und abrechnen
  • Masken organisieren
  • Mit dem Organisator telefonieren, mailen uns smsen
  • Die Zimmer-Einteilung abändern fürs gewechselte Haus
  • Mehrfach mit der Lehrperson face-timen, smsen und mailen
  • Mit Eltern telefonieren, mailen und smsen
  • Den neuen Treffpunkt auf der Karte markieren
  • Das Ein- und Aussteigen mit der Klasse üben
  • Den Helm zuhause zu lassen organisieren
  • Anmeldung, Bezahlung und Foto-Erlaubnis kontrollieren
  • Erreichbarkeit und Besonderheiten kontrollieren
  • Medi-Abgabe auflisten und mitteilen
  • Klassenlisten allgemein ausdrucken
  • Reise-Apotheke mitnehmen
  • von Kindern schon eingezahltes Geld zählen, sortieren und dem Organisator übergeben
  • Den Fahrplan kontrollieren und die Geleise verifizieren
  • Den Wochenplan studieren
  • Den Zimmerplan anpassen
  • Den Menueplan sutdieren
  • selber packen für 2,5 Tage
  • Antigen-Test machen lassen
  • Wetterprognose studieren
Doch wir finden, es lohnt sich für die Klasse, denn sie ist eine der wenigen, die nach 22 Monaten endlich wieder ein Lager erleben darf. Zudem sind sie im Normalfall einfach eine tolle Klasse, die stets will, dass es den Lehrpersonen gut geht. Sie sind, wenn auch kritisch, sehr kooperativ und innovativ. Sie setzen sich dafür ein, dass ein Vorhaben gelingt, zum Beispiel Turnstunden, welche die Autorin seit 2010 nicht mehr erteilt hat.

Hinreise

Alle Kinder sind pünktlich am richtigen Treffpunkt, sogar die beiden, die spät kommen, sind noch rechtzeitig hier. Jedes hat sein Zertifikat. Die Eltern bedanken sich herzlich, dass der Skipper und die Autorin das Lager möglich machen und verabschieden sich bald. Beim Einsteigen klappt alles bestens. Die Klasse steigt perfekt ein und sucht sich, wie abgesprochen einen Platz. Jedes Umsteigen gelingt genau so gut, nur eine Mütze geht verloren und eine Flasche fällt in Disentis auf die Gleise. Doch der Skipper rettet sie. Wir hinterlassen im Zug keine Unordnung oder Speisereste. 
Die Sonne begleitet uns und empfängt uns in Tschamut strahlend. Ein Teil der Klasse stürzt sich in die Schneehänge und kugelt sozusagen vors Lagerhaus.

Flimserstein

Ob es in Tschamut auch so verschneit ist?

Unser Lagerhaus



Ankunft

Die Kinder rennen, laufen und purzeln mit ihrem Gepäck bis vors Haus, wo sie von den Organisatoren Sara und Cyril empfangen werden.
  • Als Ganzes ist die Klasse aufgefordert, sich Puzzleteile für den Schlüssel zu suchen, der ihnen das Haus öffnet. Denn sonst müssten wir alle draussen übernachten, bei minus 20°, wie Cyril erläutert. Zudem besuchen auch Wölfe das Tal. Nach einer gewissen Zeit hat sich die Gruppe organisiert, so dass mindestens ein Kind im Seil-Kreis bleibt, während die Spitze der Kolonne die Teile findet, ohne dass die Kolonne den Kontakt miteinander und dem Kreis verliert. 
Die Klasse sucht gemeinsam in stetiger Verbundenheit den Hausschlüssel.
  • In Halbklassen werden die Kinder durchs Haus geführt und ihnen do's und don't's erklärt werden.
  • Im späteren Spiel soll jedes seinen Namen so nennen, dass die Organisatoren ihn behalten können und sich dabei auf ein System einigen. Einer nennt das Alphabet als Regel, wird aber nicht gehört. Schliesslich versuchen sie, ihren jeweiligen Namen an etwas Bekanntes zu binden: Marlon Brando, Letizia, die Königin. Weil das Finden einer Gemeinsamkeit so lange dauert, erinnert Cyril, wie noch so oft, daran, dass alles an der Freizeit abgeht.
  • Auspacken und einrichten wird in den vorher zugeteilten Zimmern und auf nach Geschlecht getrennten Etagen vorgenommen. 
  • Ämtligruppen fürs Tischdecken und Abwaschen sind schon notiert. 
  • Ziele des Lagers werden gemeinsam festgelegt und auf einem Poster notiert. 
  • Die Regeln werden besprochen, erklärt und betont.
  • Snacks werden in den Esssaal gebracht und angeschrieben.
  • Zum Abendessen locken Penne mit verschiedenen Saucen, von Cyril zubereitet und durch uns Leiter für den ersten Durchgang geschöpft.
  • Die Schnee-Olympiade begeistert die Kids. Sie werfen mit Schneebällen nach einer Becherpyramide, füllen mit Schneebällen einen Eimer, bauen den höchsten Schneeturm, ... 
Der Posten "Turmbau" der Schnee-Olmpiade. 
  • Die Gute-Nacht-Geschichte erzählt Sara, eine angehende Lehrerin, die schon öfters mit Cyril solche Lager leitete. Die Geschichte hat eine Moral, welche zum heutigen Tag passt. 
  • Nach dem Lichter-Löschen schlafen die Kids bald.
  • Wir Leitenden resumieren den heutigen, besprechen den folgenden Tag und genehmigen uns einen Schlu-Bä.
  • Die Klasse schläft gut
  • Alle Medis sind genommen, die nötigen Therapien gemacht. 
Es ist eine riesengrosse Erleichterung, dass das Lager durch diese Profis auf die Beine gestellt und im sportlichen und Exkursionsteil durch diese organisiert und durchgeführt wird. Cyril hat den ganzen Einkauf fürs Essen gemacht, kocht selber und hat mit Sara zusammen das Meterial, welches wir brauchen, in den Geschäften vorbestellt. Die Kinder werden einbezogen in den Haushalt mit Tischdecken und Geschirrspülen, das nur Vorspülen und Einfüllen des Geschirrspüler beinhaltet. Keiner reklamiert, sondern meldet sich stets selber für den nötigen Job. 
Dass am Mittwoch eine kleine Hausreinigungs-Runde stattfindet, finden die Kinder ebenfall lustig. 
Was genau zwei Kinder betrifft, ist die Hauptregel, welche Cyril durchsetzt. Da die Kinder nur soviel in ihren Teller nehmen müssen, wie sie haben wollen und beim zweiten Mal sogar selber schöpfen dürfen, wird aufgegessen, was im Teller ist. Das Kind bleibt so lange sitzen, bis der Teller leer ist. Nach diesem ersten Mal kommt es nicht wieder vor, dass ein Kind weit über die gemeinsame Tischrunde hin an seinem Essen sitzen muss. 

Dienstag

  • Die Sonne lacht uns wieder!
  • Auf der Jungens-Etage klopft die Stellvertretung die Zimmer wach, während die Klassenassistentin die Mädchen mit Musik weckt. 
  • Vor dem Frühstück kommt jedes Covid-Selbst-Test. der befriedigend ist, weil alle negativ sind. 
  • Nach dem Frühstück packt sich jedes seinen Lunch ein, den es sich selber zusammengestellt hat. 
  • Nun gibt es eine Krise, weil die Eltern eines Kindes Covid haben. Doch sie konnte gelöst werden, da zum Glück das Kind übers Wochenende gar nicht bei den Eltern, sondern bei den Grosseltern war, was zur Folge hat, dass es zum Langlauf- und Schneeschuhe-Tag nach Sedrun mitfahren darf. 
  • Zum Glück ist der Skipper da, der wäre mit der Langlaufgruppe gegangen, damit die Autorin beim Quarantäne-Kind hätte bleiben können. Doch auch schon bei der Hinfahrt war seine Anwesenheit äusserst wertvoll, denn die Klasse blieb ruhiger und die Assistentin kontrollierte zusammen mit ihm stets dafür, dass alles Material aus den Abteilen mitgenommen wird.
  • Die eine Gruppe holt sich ihre Langlaufausrüstung, während die anderen in einem weiteren GeschäftSchneeschuhe abholen.
  • Die Skater erhalten einen Morgen von zwei Langlauflehrern Unterricht direkt beim Eisfeld, wo ein Übungsparcorus gespurt ist. Die Schnee-Schuh-Laufenden tragen ihre breiten mit harten Zacken versehenen Schuhe bis zu einem Weg, der Schnee bedeckt ist. Hier beginnt nicht nur das Laufen, sondern auch das Keuchen, jedenfalls bei der Autorin, welche diese Gruppe begleitet. Das VErgnügen ist riesig und wird beim Mittagessen je auf die andere Gruppe übertragen, welche mit Vorfreude der anderen Sportart  harrt. 
Schneeschuhlaufen ob Sedrun

Kleine Verschnaufpause

Herrliche Aussicht ins Tal

Gruppenbild

Den Lunch nehmen wir an der Sonne beim Eisfeld gemeinsam ein. 
Nach dem Lunch die ersten Instruktionen für die neue Gruppe.

Unsere Übungsspuren

Im Vordergund gespurt fürs klassische Langlaufen
  • Beide Sportarten haben ihren Reiz. Es ist faszinierend, wie schnell wir alle eintauchen in die Bergwelt und das Fortbewegen hier aufnehmen. 
Beim Warten auf den Transport ins Tal entsteht eine S(chn)ee-Jungfrau.
  • Heute müssen die Kids nicht auf ihre Handyzeit vor dem Nachtessen verzichten. 
  • Nach einem Telefonat bezüglich der Ankunft der Klassenlehrerin am Folgetag, führt die Autorin eine Verhaltensliste ein, weil gewisse und immer mehr Kids ihre Grenzen nicht mehr kennen.  (Es gibt Striche bei schlechtem Verhalten. Sobald jemand drei davon hat, fährt er oder sie  am folgenden Morgen mit Bayers heim. Man kann sich durch gutes Verhalten Striche löschen lassen.)
  • Zum Abendessen warten Reis mit Erbsen und Poulet- oder Vegi-Geschnetzeltem.
  • Heute betrifft die Geschichte genauso, wie gestern das Thema Verhalten und die Kids nehmen es gut auf, nachdem sie Gesellschaftsspiele und Werwölfeln gespielt haben.
  • Erneut schläft die Klasse gut.
  • Alle Medis sind genommen, die nötigen Therapien gemacht
  • Für uns Leitenden ist der Abend dann noch nicht ganz zu Ende, denn er morgige Tag muss besprochen und der heutige ausgewertet werden. Cyril hat für einen kleinen Salsiz- und Käse-Snack gesorgt. Unter folgender Adresse erreicht man dieses unglaublich tolle, durchorganisierte und pädagogisch wertvolle Team. Die Autorin würde Klassenlager nur noch so durchführen. Ausserdem ist es herrlich, ein Lager im Winter abzuhalten. Nicht nur die Arbeit wird geteilt, sondern auch die Verantwortung. Zudem hat Cyril ein Netz aufgebaut, das es ihm viel leichter macht, Notwendigkeiten zu organisieren und bereitzustellen.

 www.erlebnis-teamevent.ch

 

Erlebnispädagogik | Klassenlager | Firmenevents | Ferienlager

Mittwoch

  • Weil wir die Skis schon hier haben, müssen die Kids erst um halb acht geweckt werden.
  • Das Testen verläuft reibungslos vor dem Frühstück. Da die Langlauf-Gruppe heute zum Mittagessen ins Lagerhaus fährt, braucht sich niemand einen Lunch zu machen. 
  • In Sedrun ist nur noch ein Lehrer zuständig fürs Langlaufen. 
Der Skipper mit dem Lunch für die Heimfahrt oberhalb der Skating-Spuren.

Es gelingt halbwegs. Jetzt fehlt nur noch die Ausdauer.

  • Die andere Hälfte baut mit Sara und der Assistentin Schneeskulpturen oder Iglus, welche am Abend fürs Lagerfeuer nach der Nachtwanderung gebraucht werden. 
Der am Nachmittag gebaute Sitzkreis.
  • Die Langlaufskis müssen wir abgeben, denn die andere Gruppe holt ihre eigene Ausrüstung nach dem Mittagessen. 
  • Als alle heimfahren, heisst es auch für die Autorin und den Skipper Abschied zu nehmen. Sie fahren mit dem Zug von Sedrun aus heim, denn die Klassenlehrerin kommt um 11.43 Uhr mit dem Klassenkameraden, der Covid hatte, in Tschamut an, um nach der Isolation wieder die Verantwortung für ihre Klasse zu übernehmen, was sie gleich mit dem Mittagessen in Tschamut startet. 
  • Wir kommen um halb vier äusserst erschöpft in Wädenswil an.
  • Ab jetzt sind die Assistentin und die Klassenlehrerin zusammen mit Cyril und Sara bis Freitag 10 Uhr mit der Klasse, bevor es auch für sie auf die Heimreise geht.
Der Flimserstein.


Felsenburg Waltensburg ...

... Vom Zug aus.


Epilog

Dieser Eintrag spielt am Mittwoch, 16. Februar 2022

Am Mittwoch vor den Sportferien ist sozusagen als Epilog zum Klassenlager ein Morgen auf dem Eisfeld geplant. Die Kids machen es erneut sehr gut, benehmen sich toll im Bus und halten sich sogar an nicht ausgesprochene Regeln. Sie spielen eine gute halbe Stunde alle miteinander, bevor wir das Feld für die Eishockey-Spieler abtrennen lassen. Auch hier ist nichts nötig. Jeder spielt fair und freut sich an der Dreiviertelstunde Eishockey, während die anderen weiterhin Schlittschuhlaufen mit und ohne Hilfsgeräte. Sogar ein Fangen spielen sie friedlich. Der von der Eiskommission spendierte Punsch hilft dabei, den aufkommenden Regen zu negieren.

Die Heimfahrt ist aussergewöhnlich, denn wir erreichen einen Bus früher, der dann sogar noch später losfährt, als der nächste nach Fahrplan wäre. Es herrschte eine gewisse Hektik, die schliesslich zur Ankunft einer neuen Buschauffeurin führt. Sie liefert und glücklich in der Nähe vom Schulhaus ab.




















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