Sunlight-Glück
Mittwoch, 16. bis Samstag, 19. September
Haben wir ein Glück!
Nebst Wasch- und Trocknungs-Maschinen gibt es auch eine Wäsche-Schleuder für die Handwäsche. Sie ist im Waschraum so gut versteckt, dass die Autorin sie überhaupt nicht beachtete, sondern durch unsere Nachbarin darauf aufmerksam gemacht wurde. Vielen Dank! Selbstverständlich wurde sie sofort eingesetzt und, Wunder über Wunder, die Trocknungszeit verkürzte sich enorm, nebst dem Sorgen-freien daneben Sitzen und Lesen, statt alle paar Minuten zu Hosenbein- und Ärmelstösschen zu rennen, um das zusammengelaufene Wasser auszuwringen.
Weil unser Eimer ein bisschen hoch ist, um damit Grauwasser aufzufangen, auch das Geschirr nicht wirklich Platz hat darin, und er Handwäsche-unfreundlich ist, übernimmt jetzt ein neuer, breiterer, niedrigerer Eimer diese Aufgaben. Funktioniert bestens.
Auf dem Flugplatz Tenero, der uns zu einer Velofahrt veranlasste, kam Renés langjähriger und noch immer versagter Wunsch wieder an die Oberfläche: Ein Tandem-Fallschirm-Sprung. Sobald er 90 ist, hat die Schreiberin nichts mehr dagegen und mag ihm dannzumal sein Glück von Herzen gönnen.
Nein, unser Glück hat noch eine ganz andere Seite. Ja, sicher, dass wir überhaupt den Sunlight T67 haben und so schönes Wetter im Tessin geniessen und es trotz der Hitze recht kühl bleibt an unserem Platz, ist ein ganz grosses Glück.
Aber auch folgendes ist unser Glück:
Denn gestern schrieb Marion von der Nexus, dass im Moment Noord-Holland und Zuid-Holland auf der Risiko-Liste sind für Deutschland. Dies bedeutet, will man nicht in Quarantäne kommen, dass man nur ein paar wenige Häfen der Ostküste des IJsselmeeres und keine des Markermeeres anlaufen kann, ausser Blok-van-Kuffeler, bei dem nichts ist, und Marina Muiderzand. Die friesischen Binnenwasser sind allenfalls momentan noch eine Möglichkeit. Medemblik, Andijk, Enkhuizen, Hoorn, Volendam, Edam, Durgerdam, Amsterdam, die IJ, IJmuiden, Den Helder, Den Oever, Texel sind nicht anzufahren.
So ist unser zusätzliches Glück, dass wir ausgewassert haben und nicht auf weitere Törns hofften.
Heute soll Ascona noch einmal zu unserem Glück hier in der Schweiz beitragen.
Das Fahrradfahren ist nun nicht mehr auf 5 kmh beschränkt auf dem Seeweg, sondern auf 15 und wird mittels Geschwindigkeitsmessung angezeigt, sodass man auf dem Laufenden bleibt. Dennoch nehmen es sehr viele Velofahrende nicht so genau damit. Einer hat sich sogar hörbar über eine Gruppe entgegenkommender Spaziergänger geäussert, obwohl er hinter einer anderen Gruppe auf seiner eigenen Seite hätte warten müssen. Es wird hoffentlich noch lange möglich sein, dass alle, welche die Füsse bewegen, sei es auf Pedalen oder dem Boden, sich den Weg teilen können, auch mit Kinderwagen und Elektro-Sitzwagen oder solchen, die Hand-angetrieben sind.
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Die neue Maggia-Brücke haben wir fast für uns allein. |
Das relative Glück
Obwohl wir noch am Nachmittag das Glück als riesig erleben, dass wir eine solche Pensionszeit erleben dürfen, verläuft das Abendessen im Camping-Restaurant eher unglücklich, als glücklich. René muss noch vor der Menü-Bestellung vom Tisch gehen. Nachdem er bis in den späten Abend vor dem Camper gesessen hat, schläft er dann offenbar auch sehr schlecht, denn er wird heute Vormittag kaum wach. Dabei ist fürs Waschen dringend auch sein Nachtanzug nötig, denn wir wissen nicht, wann wir das nächste Mal eine 60°-Wäsche machen können. Um neun Uhr morgens sind noch einige Maschinen frei, während das schon beim Start zum Trocknen nicht mehr so ist. Immerhin, beides hat geklappt.
Offenbar ist am frühen Nachmittag noch immer nicht alles in Ordnung, denn gute zwei Stunden ist René zu Fuss unterwegs und holt nachher sein Fahrrad. Seinen Hut hat er für beide Ausflüge nicht mit. Hoffentlich ist er früh genug zurück, denn wir sollten einiges heute schon einräumen, weil wir morgen nach zehn Uhr den Platz freigeben müssen. Drücken wir mal die Daumen.
Schon ist er wieder da! Zum Glück!
Zum Glück hat es die paar Mal vorhin nur ganz wenig geregnet. Alles unter Dach stellen geht ja noch, aber den Windfang alleine abräumen und falten, ist eher schwierig. Das Wetter hat wieder gebessert und der See glitzert im milchigen Sonnenschein.
Zum Glück haben wir den morgigen Tag als Abfahrtstag gewählt. Es soll ja zur einen Tochter von René gehen, um ihr und ihrem Mann die Handhabung des Campers ein erstes Mal zu zeigen.
Inzwischen hat Klaus (fahrtenseglers-glück.de) berichtet, dass sie gesund seien, aber seine Seite mehrfach gehackt wurde. Vielleicht will er mit seinem Blog gar nicht mehr weiterfahren. Das wäre aber ein ausserordentlicher Verlust für die Seglerszene!
Hoffentlich haben wir damit Glück, dass unsere Seiten zu unbedeutend sind, um sie zu hacken.