Weihnachtsferien 2022 etwas ausgedehnt

So werden wir empfangen

Dieser Beitrag spielt vom 15. Dezember 2022 bis zum 15. Januar 2023

An der Reception gibt es lautes Hallo und einen Panettone zur Begrüssung. Den Camper können wir bei rechten Wetterbedingungen platzieren, Strom anhängen und Wasser bunkern. Während der Nacht aber klingt es dauern, als ob jemand seine Ärmel an unserem Heck abstreift. Am Morgen zeigt sich dann, was da los war, jedenfalls kein Streuner, der sich irgendwie vor dem Wind zu schützen versuchte. Nein, es war Schnee, der immer wieder abrutschte und diese Schleifgeräusche verursachte. Eigentlich sind wir doch nach Tenero gefahren, um ein bisschen Sonne zu geniessen. Der See jedenfalls hat nichts gegen eine Schwimmerin. Sie trägt beim ersten Schwumm noch das Neopren-Jäckchen, das sie aber bald weglassen wird, denn wirklich kalt ist der See nicht. Er wechselt so von 7° nach 10° und wieder zurück, täglich zur selben Zeit vis-à-vis von uns im Lido Locarno gemessen.
Da aber der Skipper so einen tollen Wäscheständer konstruiert hat, lohnt es sich schon noch eine Weile, auch dieses Utensil daran (fast) trocknen zu lassen. Fast? Kälte und Luftfeuchtigkeit verhindern ein durchtrocknen der Badesachen, das über Nacht im Wohnabteil nachgeholt werden muss.

Beim Aufwachen ist alles weiss.
Der Morgenschwumm geht trotzdem durch.


Der Himmel jedenfalls lässt sich "nicht lumpen" und feuert ganz sicher abends, doch manchmal auch morgens kräftig ein. Es gibt phantastische, beinahe unwirkliche Aufnahmen und hört nie auf faszinierend zu sein. 


Die Sonne lässt allen Schnee verschwinden.

unglaubliche Farben

Der momentane Wasserstand des Lago Maggiore ist nicht besonders hoch, sodass sich beim Campo Felice in den Sandbergen, welche normalerweise unter Wasser zu liegen haben, Lagunen bilden, die jetzt zugefroren sind. So wie sich auch auf gewissen Laubpfützen Eiskristalle bilden, wie Sterne.


Kristallsterne auf dem Weg.
Das Lagunchen beim Campo Felice ist gefroren.

Diesmal darf noch ein süsses Engelchen die Reise und den Aufenthalt im Tessin mitmachen. Die Autorin verabredete sich erstmals in ihrem Leben am Morgen in einem Café mit einer Freundin. Wenn das Frauen aus ihrer Kindheit machten, kommentierte ihre Mutter, dafür hätte sie nun wirklich keine Zeit, es nähme sie wunder, wann diese Damen ihren Haushalt machten. So war das ein mehrfacher Genuss, um neun Uhr morgens beim Kaffee zu sitzen und über Gott und die Welt zu reden. Jedenfalls brachte die Freundin ein selbstgemachtes Stoffengelchen, passend zur Adventszeit als Geschenklein mit. Dieses passt nun eben auf den Camper auf. Ihre Sommer-Dekos schmücken das Boot und reisen dort überall hin mit. 

Ein Weihnachtsgruss von Renate.
Der Kilimandscharo am Lago Maggiore.

Wir gewöhnen uns ein

Bald schon macht sich das Tessin-Wetter breit, in welchem wir unsere Apéros und Spaziergänge so richtig entspannt geniessen. Unser diesmaliger Platz liegt so, dass eigentlich den ganzen Tag die Sonne unser Schneckenhaus aufwärmen kann und wir dadurch wirklich wenig Heizenergie verbrauchen. Dank unseren Schlafsäcken müssen wir auch Nachts nicht hoch heizen, im Gegenteil, wir schwitzen sogar bald. Gut, auch dank Heidis unermüdlich gestrickten Socken, die nachts unsere Füsse warm halten und natürlich so auch sich selbst viel länger erhalten, als wenn wir sie in Schuhen oder gar als Hausschuhe trügen.

Super Wäscheständer fürs Schwimmzeug.
Die Abendfarben sprechen für sich.


Weiterhin ergeben sich auf Spaziergängen nach dem Morgenschwumm faszinierende Bilder. Der immer wieder andere Himmel, tolle Spiegelungen, Inseln, die sonst nicht sichtbar sind, Farbenspiele in der Landschaft, alles bietet einzigartige Sujets. In der Pergola des Camping Lago Maggiore haben sich die grünen Fledermäuse vom Herbst in normal dunkle verwandelt, die noch nicht als Futter für die im Winter hier gebliebenen Vögel dienten. Auf dem Centro Sportivo-Gelänge müssen zwei scheinbar schöne Bäume gefällt werden. Als ihr Stamm zerschnitten daliegt, zeigt sich genau, warum sie nicht mehr stehen bleiben durften. 
Die "Fledermäuse" im Winterschlaf: ...
... Die Früchte der Glyzinie.
Dieser Baum wäre bald zur Gefahr geworden.
Gehäckselt dient er zur Beetabdeckung.

Was für Farben!
Ein Inselchen im Delta der Verzasca.
In diesem Licht zeigt sich das Zick-zack-Tal
Winterruhe im Lido Mappo-Camping.
Schilf beim Hundestrand.
Morgendlicher Blick ins Maggiatal.
Ein Nebelgeisir in Regenbogenfarben.
Die Sonne hat ein strenges Aufstehen heute.

Von zuhause oder unseren Freunden erreichen uns liebevolle Bilder ihrer Feiern und Freuden, während wir uns rächen mit Fotos der Einrichtung der Villa, welche wir als Camper mit Code für einen Aufenthalt nutzen dürfen. Davon machen wir mit Karin und Wädi, Heidi und Erwin sowie Inge und Reini ausgiebig Gebrauch. Beim einen Fonduefest, tritt auch eine Familie ein. Sie lesen die Regeln, dass man sich bedienen dürfe und einen angemessenen Betrag in die Villa-Kasse füllen müsse. Die Leute sprechen Hochdeutsch. Sie lesen die Regel, essen einen ganzen vom Personal gebackenen Cake, über die Hälfte der Guetsli und viele Tassen der hausgemachten Limonade. Eigentlich wollen sie sich auch zu den diversen Fonduerechauds setzen, was die Autorin gerade noch verhindern kann. In die Kasse kommt nichts!!!!


Für die Gäste weihnachtlich geschmückter Villa-Raum.
Fondueplausch zu sechst.






Weihnachten 2022

Auch der ganze Campingplatz leuchtet im Lichterzauber über die Weihnachtstage, der später beginnt, als andere Jahre. Den Weihnachtstag selber feiern wir mit Heidi und Erwin. Wir haben zuhause den Braten mit dem Gemüse vorgekocht, ihn tranchiert, anschliessend vakuumiert und tiefgefroren, weil so etwas ausgebreitetes nur mit grossen Umständen im Camper direkt zubereitet werden kann. Vom Dessert ist die Autorin so begeistert, dass sie automatisch davon ausgeht, dass jeder das ist. Selbstgemachte Glacé soll es sein, abgefüllt in Formen, aus denen man es zum Verzehren wie Eis am Stiel herausziehen kann. Grossartig nicht. Als Kind hatten wir auch selbstgemachtes Speise-Eis. Doch Mami füllte das einfach in die Eisschale des Gefrierfachs und schnitt es zum Verteilen in der Form in Stücke. Da ist doch so ein Eis am Stiel ein Riesenfortschritt. Denkt die Autorin. Bis Erwin meint, das hättenn sie doch als Kind immer vorgesetzt bekommen von ihrer Stiefmutter, weil sie kein Eis kaufen wollte. Hahaha. Da ist die Gastgeberin wohl ins beste Fettnäpfchen getreten. Nur mit umgekehrten Vorzeichen: Kaufen kann jeder, selber machen ist in.






Feierlich gedeckt für Weihnachten.

Routine kehrt ein mit einem neuen Utensil

Mit der Ankunft der Schwäger beginnt für uns eine neue Ära. Erwin kommt mit einer eigenen Feuerschale an, weil er nicht mehr die Verantwortung für die gemeinsame Feuerschale am Strand übernehmen will, weder fürs Feuern, fürs Grillieren noch fürs Löschen spätnachts. Dieses Ämtchen hat er auf sich genommen und während rund zehn Jahren durchgeführt, wovon Freunde und Fremde profitierten.

Wir profitieren diesmal als einzige und sitzen nicht nur draussen an der Wärme, sondern können auch unser Grillgut auf den zugehörigen Rost über der schön gehüteten Glut legen. Zur Abwechslung brät Erwin Marroni für uns vier, was mit einem schönen Glas Wein einen wunderbaren Snack ergibt. So sitzen wir eigentlich täglich mehrer Stunden zum Klöschnack beieinander. Manchmal fügen sich auch Freunde und Bekannte mit selten leeren Händen bei und geniessen mit. 

Endlich lässt er sich wieder ablichten, der Gänsesäger.

Nicht schlecht so eine private Feuerschale direkt beim Nachbarn.
Der Znacht ist bald gar.
Was ein Morgenspazier so alles in petto hat.


Eigentlich ist sie ja schon untergegangen.
Wärme auch draussen.

Die beiden Köche-Brüder.
Auf dem Gasherd wird die Beilage klar.
So bleibts warm, um draussen zu essen.

Kultur auf dem Campingplatz

Neben dem Begrüssungs-Panettone, den Schokolädchen am Heiligabend bietet die Platz-Leitung noch mehr, um den Gästen seine Wertschätzung zu zeigen. Auch dies Jahr sind eine ganze Woche lang täglich andere Musiker engagiert, um direkt bei unseren beiden Plätzen für Vorbeigänger und Campinggäste ein Konzert zu geben: Saxophon, Gitarre, Akkordeon, Alphörner sind darunter und unterhalten uns täglich eine gute Stunde mit ihrem Können. Damit das Publikum draussen nicht frieren muss, wird alkoholfreier Punsch gratis ausgeschenkt. Wir werden also rundum verwöhnt. Karin und Wädi setzen sich von Zeit zu Zeit auch zu uns, um den Klängen zu lauschen.

Freunde, die wir im 2021 in Hamburg trafen, besuchen uns nach einem Mittag-Essen zum Kaffee und kommen auch noch in den Genuss eines Strandkonzertes. Wir beschliessen, Marcels Vortrag über die Bootsreise durch Schleusen und den Mittellandkanal doch nicht anhören zu gehen. Er wäre in Schwerzenbach, aber Freunde von uns, die das auch schon öfters gemacht haben, gehen auch nicht hin, was für uns noch ein Motivator gewesen wäre. So hätten wir Thomas und Susanne wieder einmal gesehen, denn Marcel und Sylvia hätten für uns sowieso keine Zeit gehabt.


Auch die Spaziergänger bleiben zum Lauschen.

So ein Goldbad hat der Musiker verdient.






Knabbern, sich wärmen und anstossen



Geburtstag auf dem Miralago

Freunde und Familie werden eingeladen bei Finazzis Inges Geburtstag mitzufeiern, was jedes Jahr einen Höhepunkt der Winterferien bildet.




Sylvester diesmal "zuhause"

Gemeinsam gehts ans Einkaufen fürs Fondue Chinoise für die Sylvesterfeier. Wir wollen nicht noch einmal so hereinfallen, wie letztes Jahr. Da erhielten wir kalten Reis, warme Pommes, keine Saucen, Wasser, statt Bouillon und das Fleisch erst als alles andere vertilgt war, vor lauter Hunger. Nein, nicht etwa bei Leuten, die es halt nicht gewöhnt sind, Gäste zu bedienen, sondern im Restaurant des Campngplatzes. Frieren musste wir auch, weil der grösste Speisesall-Teil auf dem Aussenboden aufgestellt war, umgeben mit Zeltplanen und "gewärmt" durch ein paar Decken-Klima-Anlagen. Für den Stromausfall am Anfang des "Sylvester-Diners" konnte das Pächterpaar ja nichts. 
Jedenfalls sorgen wir diesmal vor und machen unser Diner selber. Kartoffeln sind frisch gebraten, die Sösschen abwechlungsreich und genügend davon vorhanden. Das Fleisch ist frisch vom Metzger und geschickt geschnitten. Zum Desserts wird Stracciatella-Glacé aufgetischt, die jeder geniesst. Als Reini um 22 Uhr bei Erwin auftaucht, liegen wir schon in den Kojen und Erwins hellleuchtende Finnenkerze ist auch schon heruntergebrannt.

Ist der Zaun nun grün ...
... oder eher rot-orange?

Die Finnenkerze bringt eine gemütliche Stimmung.

Statt mit dem Katamaran per Bus nach Ascona zum Neujahrsfeuerwerk

Das wollen wir uns nicht nehmen lassen. Erwin und Heidi kümmern sich um den Fahrplan, sodass wir per Bus nach Ascona kommen und uns dort früh einen Sitzplatz zum Neujahrsfeuerwerk, das wieder stattfinden darf. Von unserem Bänklein aus haben wir alle fünf Feuerwerk-Flosse bestens im Blick, während die meisten in mehreren Reihen stehen müssen. 


Das Heimfahren ist danach ein bisschen beengt. Selbstverständlich strebt die ganze Menge, welche nicht ausschliesslich aus Asconaern besteht zum zentralen Busbahnhof und Parkplatz. Man muss nicht selbständig einsteigen, man wird eingestiegen und klebt dann zwischen andern Passagieren fest. Da eben eine beträchtliche Anzahl des Publikums zu den Autos strebte, wird dieser Zustand im Bus solange, wie irgend möglich aufrecht erhalten. Der Stau ist riesig und löst sich erst in Locarno einigermassen auf. Da entdecken wir auch, dass hinter uns her ein weiterer Bus mit derselben Nummer fährt. Doch jetzt  hat umsteigen keinen Sinn mehr. Irgendwann kommen wir glücklich am Bahnhof Tenero an.



Diese Beleutchtung wird später fürs Feuerwerk gedimmt.

Noch leuchten nur die Ankerlichter der Feuerschiffe.

Im Hafeneingang die Fahrwasser-Beleuchtung.
Start.






Das Schlussbouquet.

Abrundung unseres Tenero-Urlaubs mit vielen weiteren Eindrücken

Erwin und Heidi fahren eine Woche vor uns nach Hause, denn Erwin hat noch ein Jährchen zu absolvieren, bevor er unbegrenzt Ferien machen kann, wobei er mit seinen vielen Überstunden doch auch mehr Freizeit hat, als man erwarten würde.

Karin und Wädi bleiben fast so lange, wie wir, sodass wir auch noch einmal gemeinsam essen gehen und überhaupt eine schöne Zeit miteinander verbringen.

Als wir schliesslich auch den Heimweg unter die Räder nehmen, denken wir diesmal daran, die Abläufe mit Frostschutz gegen ein Gefrieren abzusichern. Damit unsere Batterien nicht unter der Kälte leiden oder sogar sich entladen, überweisen wir 10.-- CHF pro Monat mehr für die Energie. So kann der Strom immer angehängt bleiben.

Des Skippers Töchter mit allen vier Kindern und einer der beiden Männer sind anwesend, sodass wir wieder einmal richtig austauschen können, was uns einen frohen Ferienabschluss vor der endgültigen Heimfahrt bietet.

Morgendliche Nebelschwaden tanzen über dem Dorf Magadino


Man könnte meinen, es sei noch die Sonne.
Doch dies war ihr Abschied vom aktuellen Tag.




Der Mond steht tags darauf im Osten schon wieder hoch.

Das Wassesr zieht sich noch stets zurück.

Aktuell stehen nur die beiden rechten Pfosten nicht im Wasser.
Globi baute sich mit einer solchen Palme ein Zelt, indem er die Palmwedel mit Häringen
am Boden befestigte.
Nochmal Apéro mit Freunden an der Sonne.
Der Fischer hat eine bezaubernde Kulisse.
Umzug an die Sonne, um den Abschied noch hinauszuzögern.
Abendleuchten
Auf dem Weg nach Ascona von Locarno aus in die Berge geschaut.
Die Maggia
Es ist Zeit fürs Einmotten der letzten Festtags-Deko.
Eine Nebelkrähe entdeckt Futter hinter dem Plasik und pickt sich ein Loch.
Doch bald kommen Profiteure: eine Nebelkrähe, Enten und eine
weitere Krähe. Die Arbeiterin muss teilen.
Tags darauf ist der Platz frei für solche mit gutem Gedächtnis.


Bis bald!





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