Liebe Freunde auch beim Campen
Alles bereit auf dem Lago Maggiore
Dieser Beitrag spielt vom 5. Oktober bis zum 5. November 2022
Weil es der einen noch gut gefällt beim Arbeiten, muss der andere allein alles vorbereiten, um ein paar Wochen im Süden zu verbringen.
Zuhause kann so das Nötige auch in Ruhe noch erledigt werden, damit Dorli es enigermassen bequem hat mit unserer Wohnung, zu der sie immer wieder gern schaut, wenn wir weg sind. Wir haben zu diesem Zweck auch die Papier-Kataloge abbestellt. So wird die aufzubewahrende Post doch etwas übersichtlicher. Natürlich auch für uns beim Heimkommen und ein weiteres Mal, wenn die ganze Sache für die Abfuhr gebündelt werden muss.
Das Wetter hat mein Ehegatte gut geplant, die Sonne scheint, das Wasser ist noch warm, aber nicht mehr so sehr, dass es als Habitat für die Zerkarien (Entenflöhe) allzu angenehm ist.
Kurz bevor also die Autorin ihren x-ten Nachpensions-Urlaub antritt, erreicht sie ein überraschenes SMS vom Camping Lago Maggiore her: der grosse Gasgrill sei zuhause geblieben, ob der vielleicht noch ins Wandergepäck passe. Nach reiflicher Überlegung und einem ausführlichen Gewichts-Test fällt der Entscheid positiv aus. Logischerweise auch wegen feiner Grill-Menues, die sonst einfach wegfielen. Das übrige Gepäck (viel ist es nicht mehr, denn das Meiste durfte schon ohne die Eignerin mitfahren), hängt am Rücken, jedenfalls beim Gleiswechsel in Zürich und Bellinzona.
Als Beweis gilt dieses Bild: der Grill darf mit. |
Auf den Plätzen gilt eigentlich stets, mindestens einen halben Meter Manövrierraum hinter und vor dem Camper oder Wohnwagen frei zu lassen bis zur eigenen Platzgrenze. Leider halten sich nur sehr wenige Reisende daran, sondern nutzen den eigenen Platz bis auf den letzten Zentimeter oder sogar darüber hinaus aus und wundern sich dann, dass die Nachbarn nicht so extrem zufrieden sind mit dem Egoismus des Nebenmanns.
Nicht nur das Sonnendach ist schützend über unseren Vorplatz gekurbelt, sondern auch eine Schutzwand gegen Wind und tieferstehende Sonne, so fühlt man sich draussen noch lange wohl in Verhältnissen, die uns zuhause schon lange ins Innere getrieben hätten.
Weil wir an Bruders Geburtstag mit einigen Anwesenden abgesprochen haben, uns doch in dieser Zeit einmal in Tenero zu treffen, ist es keine grosse Überraschung, aber eine grosse Freude, schon am ersten Nachmittag, als wir beide auf dem Platz sind, Besuch per Velo von Bruder und Schwägerin zu erhalten.
Die Beiden erkennen das alte Sonnensegel noch von Vaters Camper her sofort, obwohl es abgeändert wurde und so am Sonnenstoren befestigt werden kann. |
Die Ferien beginnen gemütlich
Es ist Freitag und die beiden wollen noch eine Woche auf dem Lido Mappo bleiben. Bald schon werden wir uns auf deren Platz zu einem Nachtessen im Camping-Restaurant treffen. Melanie und Alessio vom Restaurant Al Fienile auf dem Miralago führen die Lido Mappo Pizzeria nun schon mehrere Jahre. Sie werden froh sein, wenn die Saison zu Ende ist und etwas Ruhe einkehren wird. Fast alle Plätze haben in der Corona-Zeit gelernt, dass es sich lohnt, für die Gäste früher im Jahr zu öffnen und länger im Herbst geöffnet zu bleiben, denn Saison ist tatsächlich von Februar bis November.
Wir sind nicht die Einzigen, welche das auffällige Gespann fotografieren. |
Er ist nicht abweisend, aber auch nicht extrem enthusiastisch über den Besuch, Er sei es gewohnt, auf sein Gespann angesprochen zu werden. Er sei auf der Reise, nicht nur hier in den Ferien. Er schaut sich die Fotos an, die ich von der Kollegin erhalten habe und meint , dass er damals das Auto einfach ausgeliehen habe. An den Folgetagen grüssen wir uns zwar freundlich, aber nicht, wie Bekannte.
Am Sonntag regnet es, weswegen viele nach Hause fahren. So sehen wir direkt zum Camper, der auch ein Sonnensegel spannt. |
Diesen Camper kennen wir noch vom Miralago her, als wir selbst im Bungalow logierten. Damals feierte eine festfreudige Gruppe meist im Zugangsweg zu unserem Bungalow. Wir grüssten einander freundlich und prosteten uns auch zu.
Jetzt also treffen wir uns hier auf dem Lago Maggiore wieder. Das heisst, René wird auf einer seiner Velofahrten zwischen Coop und Campingplatz angesprochen und erkennt sie dann auch, Karin und Wädi. Wir verbringen eine schöne Zeit miteinander, besprechen viele Camping- und Wohnthemen und gehen ebenfalls gemeinsam essen.
Auch in unserer Lieblingsecke in Ascona treffen wir unsere Campingfreunde wieder. |
Die Nachtaufnahmen, welche das Handy macht, sind extrem klar und detailreich, aber der Feldstecher mit Stabilisator lässt das alles verblassen. Der Nachthimmel wird damit noch viel interessanter. und lässt tief in die Mondkrater blicken und die Farben der Planeten erkennen.
Eine solche Melodie ist zauberhaft.
Nach dem Apéro bei Bruder und Schwägerin jetzt also das Essen bei Melanie und Alessio, deren Töchterchen heute Geburtstag feiert. |
Kurz vor unsere Abreise in die Ferien hat unsere Stiefmutter ihre eigene letzte Reise angetreten und ist am Montag, den 3. Oktober 2022 verstorben.
Einige Wochen vorher besuchten wir sie zusammen mit Heidis Töchtern noch in ihrer neuen Unterkunft am alten Ort, einem grosszügigen Zimmer mit Essecke und Balkon in der Pflegeabteilung. Sie hat ihre halbseitige Lähmung und die grossen Schwierigkeiten mit der Kommunikation nach einer Hirnblutung im Jahr 2013 vorbildlich ertragen! Weil wir aber die Beisetzung zu einem Termin festlegen wollen, an dem die meisten daheim sind, gehen viele trotz allem noch in ihre lang geplanten Ferien: Jaci auf eine Deutschlandreise, Reto und wir campen und Joli in Badeferien.
Wie schwarze und grüne Fledermäuse hängen die Fruchtkörper der Glycinie unter dem herbstlichen Blätterdach. |
Ho ho, man kann sich schöneres Wetter vorstellen
für seine Ferien!
Vom 25. Oktober an ist der Seeweg fürs Publikum geöffnet. Die Einwohner und Gäste haben nun die perfekte Gelegenheit, ihre Spaziergänge in die Natur und an den Strand zu verlegen. Damit die Campinggäste nicht allzu viel Unruhe davon verspüren, grenzen einige Campingplätze den Hauptteil des Platzes so ab, dass deutlich wird, wo das Publikum erwünscht ist und von wo es sich besser fernhalten sollte. Der Campofelice nimmt diese Abgrenzung mit Schafzäunen vor. Immer wieder gibt es Durchgänge, wo angeschrieben ist, dass der Bereich dahinter nur für Campinggäste zugelassen ist. Das wirkt für beide Parteien angenehm. So halten es auch der Lido Mappo und der Tamaro.
Zum Glück haben uns Karin und Wädi darauf aufmerksam gemacht, dass es auf dem Lago Maggiore ganz anders gehandhabt wird. Sie reisen eine Woche früher ab, als wir und erhielten beim Auschecken Informationen. Doch die Bleibenden werden nicht informiert darüber, dass ab sofort der Strand vom Campingplatz nicht mehr erreichbar sein wird. Man müsste aus dem Platz hinausmarschieren und dann das Strässchen hinunter zum Bagno Pubblico wandern, von wo man dann an den eigenen Strand kommt. Zudem wird der Blick aufs Wasser durch zwei Meter hohe Gitter beeinträchtigt, die in Betonsockeln verankert sind und durch Ketten mit Vorhängeschlössern miteinander verbunden sind.
Das ist nun der Grund, warum wir umziehen. Vom Lago Maggiore auf den Miralago.
Überraschung auf dem Miralago
In der Schule ist vieles in Bewegung. So hat auch der Hauswart seine beinahe letzten Ferien, welche er mit Frau und Hund campierend verbringt. Weil das Wetter überall ein bisschen frisch ist, wollen die drei zur Abwechslung den Süden probieren und fahren auf den Miralago, welcher Hunde zulässt. Nach meinem Morgenschwumm und fast am Ende des Morgenlaufs fährt ein Camper auf die Schreiberin zu, der ihr vage bekannt vorkommt. Tatsächlich, sie sind es: Ruedi, Marie-Theres und Lino, der treue Golden Retriever in ihrem Sunlight T68. Nach herzlicher Begrüssung suchen sie sich einen Platz und wir bereiten einen kleinen Willkommens-Apéro auf unserem Platz vor. Wir liegen ganz vorne, direkt an der Abtrennung von Campingplatz und weiterem öffentlichem Badestrand, damit ich täglich einen kurzen Weg zum See ablegen kann und René vom Wagen aus mir zuschauen kann.
Ruedi wird im Dezember pensioniert und freut sich sehr darauf. Eigenglich wäre der Termin erst Ende Januar, aber weil sich so viele Überstunden aufgehäuft haben, muss er nur noch bis zum Schulsylvester arbeiten. Später werden wir bei ihnen Kuchen geniessen, den Marie-Theres selber backt auf dem Gasherd in der speziellen runden Omnia-Backform. Er ist herrlich, wir essen fast alles auf. Weil wir zusätzlich noch eine Menge Chips vertilgt haben, sowohl heute Nachmittag, als auch bei der Ankunft ihre mitgebrachten aufassen, kriegen sie noch solche zurück nach meinem Einkauf im Coop. Auf diese Weise ist unser schlechtes Gewissen ein bisschen kleiner.
Es wird wärmer und Lino braucht wieder kühlere Winkel, sodass die drei nur bis zum Freitag bleiben. Es war eine schöne Zeit mit euch, danke dafür.
Partielle Sonnenfinsternis
Wie zu lesen war, sollte die aktuelle teilweise Sonnenfinsternis hier zwischen 10 und 13 Uhr sichtbar sein. Mit allen Tricks probieren wir das zu entdecken, doch wir haben keine Chance, der Apfelbiss unten rechts an der Sonnenkugel wollte sich einfach nicht zeigen. Trotzdem hat es schöne Fotos gegeben. Zudem gibt es natürlich auch diesmal eine Sammlung hübscher Pflanzen- und Tierfotos
So hätte es aussehen sollen: Ein Bild von Melanie aus Much bei München. |
Vielleicht ist der fehlende Schnitz auf dem Film zu sehen?
Könnte jedoch eine Unschärfe sein.
Ist doch auch so einfach schön. |
So schön liegt unser Grundstück diesmal. |
Wie gut die Eidechse sich doch in diesem Bast der Palme tarnt. |
Sogar so gewöhnlicher Sauerklee hat seinen Reiz. |
Immer wieder da: die Gänsesäger |
Sie bleiben nicht lange liegen, wenn sie jemanden kommen hören, ... |
... sondern verziehen sich rasch ins Wasser. |
Im Winter werden diese Sprösslinge noch höher am Ufer stehen. |
Dann aber ohne Blätter. |
Wenn schon nichts mit der Sonnenfinsternis wurde, dann zeigt sich wenigstens die Mondsichel in voller Pracht. |
Wie hat denn dieser Baum (und auch seine Nachbarn) heute sein Laub verloren? |
Tags darauf scheint wieder alles normal zu sein. |
Da zeigt sich der Mond zum Abschied noch einmal etwas grösser. Morgen gehts für eine Zeitlang nach Hause. |