Mit dem Eisbrecher zur Pizza

 Der See lockt auch zuhause

Dieser Beitrag spielt vom Freitag, 14. bis zum Samstag, 16. Januar 2022

Weil das Al Fienile ohne Vorankündigung von geplanten Ferien seine Pforten schloss, gab es im Tessin keine Pizza mehr. Das muss jetzt nachgeholt werden. Weil die Sonne auch zu einem Schwumm im See lockt, den schon der Mittwoch geboten hat, gehts mit dem Boot zur Pizzeria. Am Mittwoch hielt das Gezitter und Geschüttel von Händen und Armen nach 700 Zügen im 5° warmen See ein bisschen zu lange an. Doch auch Schwimmerinnen sind lernfähig. Um so ausdauernde Tiefkühl-Äusserungen zu vermeiden, kommen heute nur 300 Züge sozusagen zum Zug. Die Sonne wärmt den Rücken, aber leider nicht die Extremitäten. Gut tut es allemal.

Festmachen im knirschenden Eis.


Wie Glasscherben liegt das Eis im Wasser.

in der Molen-Ecke ist das Eis schon dicker.

Bald sind auch die Bojen im Eis stillgelegt.

Ob das schon Packeis ist? Ostsee ist es nicht,
aber dieser Teil des Sees liegt im Osten von uns.

Beim Anlegen in Rapperswil am Floss knirscht es beträchtlich, doch die Samaya schafft es, das Eis zu durchbrechen. Nach dem Festmachen treffen wir Bea von einer Lacustre des YCR. Sie trägt ganz dünne Schuhe und meint dazu, sie habe gar nie kalte Füsse, weswegen sie immer nur dünne Schuhe trage, gestern sogar noch dünnere. Dies will die Autorin sich merken. Vielleicht kann man das üben? Wie herrlich, immer mit warmen Füssen durchs Leben zu wandern. 
Was für Farben!

Diese Abendstimmung muss einfach noch sein!

Im Club wird durch Trix, ebenfalls YCR, gerade ein Seminar abgehalten, was uns ins Dieci treibt für einen Nachmittagsdrink. Halb an der Sonne, halb unter einem Heizstrahler lassen wir den Alltag hinter uns. Nach Beendigung des Seminars besetzen wir das Clublokal, bis die Sonne untergeht. Zurückgekehrt zum Boot reservieren wir unseren üblichen Tisch im San Marco und haben dank des Zertifikats kein Problem. Die Pizza schmeckt herrlich und die Gastfreundschaft ist herzerwärmend.

Der Hafen scheint stets mehr zuzufrieren, doch wir schlafen bestens. 

Tatsächlich spazieren am Morgen die Möwen auf dem Eis. Und auch hier, wie im Tessin, stehen die Bird-Spotter mit Stativ und Teleskop auf der hohen Mole und beobachten Reiherenten und Gänsesäger. Die Zwergtaucher zeigen sich heute nicht. 
Manche Möwen landen Basstölpel-artig auf dem Eis.

Mit Bugstrahler und Hauptmotor in Vorwärts- und Rückwärtsgang, während das Boot noch festgemacht ist, bricht ein Teil es Eises. Den Rest schafft die Samaya und knirscht durchs brechende Eis ins freie Wasser, wie man das in Eisbrecher-Dokus miterleben kann. 

Zu sehen ist auf dem freien Wasser nichts. Rein gar nichts. Kein Ufer, kein Himmel, nichts. Plötzlich kommt ein anderes Boot in Sicht. "Keep sharp look-out" kennen wir vom Funken und vom Meer. Das ist nun absolut nötig, denn das GPS ist nur für die Richtung, nicht für die Umgebung zuständig. Zur Not hätten wir einen Kompass. Um ganz auf der sicheren Seite zu sein, fahren wir im Schritttempo. Das Boot hat Mühe, in der leichten Strömung die Richtung zu halten. Schliesslich bessert sich die Sicht in der Gegend des Querfahrers, sodass wir heil zuhause ankommen. 

Jetzt gehts noch ins Schulhaus, um die letzten Materialien vorzubereiten und abzuholen, um für die kommende, äusserst spannende Woche in den Bergen gerüstet zu sein.

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