Sunlight im Norden: Feuerschiff und Elphie

Ankunft und Aufenthalt in Hamburg, mit Freunden

Dienstag, 3. August 2021 bis Mittwoch, 11. August 2021

Anmerkung der Autorin: Dass Begriffe fettgedruckt sind, hat keine Bedeutung, auch die unterschiedlichen Schriftarten und Linien-Abstände nicht. 

Seit 2018 auf diesen Blick gewartet. Endlich wieder.
Mehrere Stellplätze haben wir uns in Hamburg notiert und lassen uns durchs Navi führen. Einer ist noch eine Baustelle, der Eingang zu demjenigen an der Lunapark-Glacis- Chaussee ist unauffindbar, weil keine einzige Zufahrt besteht, der nächste bereits vor dem Mittag voll und erst der dritte, etwas ausserhalb der Stadt, in Schnelsen, bietet noch viele Stellplätze. Beim Knaus Campingpark, Wunderbrunnen neben der A7 und der IKEA warten wir dann bis 14 Uhr, weil wir gerade wenige Minuten nach 12 Uhr in deren Mittagsruhe ankommen. Mit dem Bus in knapp zehn Minuten Entfernung haben wir die Möglichkeit für die Fahrt zum Baumwall oder den Landungsbrücken, mit zweimaligem Umsteigen. Aber immerhin. 

Wir nehmen uns einen grossen ruhigen Platz und warten am Mittwoch auf den Besuch von Jens und Sylvia, welche gleich ankündigen, vorbeizukommen, sobald sie vernehmen, dass wir in Hamburg sind.

Mit Klaus von der Nefertiti telefoniert René und vereinbart mit diesem einen weiteren Anruf, sobald wir ab Donnerstag in die Stadt fahren. Auch mit den Berlinern, welche schon seit Wochen im City-Hafen-Hamburg liegen, direkt unter dem Feuerschiff, wollen wir uns treffen, was bestimmt möglich ist, weil sowohl sie, als auch wir bis zum folgenden Dienstag hier zu bleiben geplant haben.

Das Wetter war bisher nicht unbedingt so das, was man im Hochsommer erwarten würde. Ab und zu ein Regenguss wäre ja ganz ok, weil das nach den Regen-armen Jahren 2018 bis 2020 auch richtig nötig ist, aber soviel Regen, wie wir nun in Deutschland schon gehabt haben, übertrifft das Gewünschte und Normale bei weitem. Auch die Temperatur ist nicht besonders sommerlich mit Nächten von 10 bis 14°C und Tagen mit Jäckchen und ewigem Regenschutz. Immerhin ist es viel angenehmer, als es der Süden hat mit seinen bis 50°C! In dem Sinn wollen wir uns nicht wirklich beklagen, nur ein bisschen reklamieren. Zudem haben wir mit dem Camper auch das grosse Los gezogen, weil wir doch stets eine vollständige Wohnung mit uns mitführen. Die Fahrer- und Beifahrer-Sessel drehen und das Wohnzimmer ist bereit, während das Schlafzimmer nie umgebaut werden muss. Wir sind nicht auf die Terrasse mit den Gartenmöbeln angewiesen, welche wir natürlich in Stavoren täglich nachmittags genossen, manchmal sogar mit der Sonnenstore. Doch auch dort verbrachten wir keinen Abend draussen.

Geplant ist neben dem Treffen mit Freunden hier auch der Besuch des Miniatur-Wunderlandes / Eisenbahnmuseums, weil dies sehr einmalig und eindrücklich sein muss.

Heute Mittwoch also setzt sich das Leben mit Freunden, wenn alles gut geht, fort, denn schon in Stavoren trafen wir uns ja mit Thomas (siehe Beitrag "Roggebroek"). Die Wäsche ist erledigt, der Camping-Shop hat so das Wichtigste zum Überleben, nur Frischwaren müssen wir aus dem REWE der Hafen-City mitnehmen, sobald wir dort sind. Wir sind allerdings noch ausgerüstet mit Gefrorenem, sodass wir nicht darben müssen. 

Der Reiseführer mit Frau und Hund

Jens und Sylvia halten Wort und kommen bereits am Mittwoch auf Besuch. Angenehm, was wir auszutauschen haben. Die Erinnerungen an unsere Feier mit dem Kabarettisten-Duo "Komiker GmbH, Michael Niedermann" im Februar 2019 sind bei allen noch sehr präsent. Was haben wir gelacht. Ein solcher Anlass wäre in Corona-Zeiten nicht möglich gewesen.  Eine besondere Freude ist es für uns, dass die Schiffe von Barkassen-Meyer seit Juli wieder mehrere Fahrten pro Tag anbieten, da Corona das im Moment zulässt. 

Sylvia hat, wie die Autorin, im Corona-Jahr wieder begonnen zu arbeiten und behält das vorläufig bei. Ihr Rücken konnte sich in der eingelegten Pause vor Corona einigermassen erholen. Auch Jens liess es sich nicht nehmen, zu arbeiten in der ganzen Corona-Zeit, wenn auch nicht gegen Entgelt, sondern für die Verwandtschaft in Haus und Garten, einfach alles, was man allein nicht bewältigen kann. 

Sie kommen mit dem Auto, was, wohlgemerkt innerhalb der Stadt, eine Stunde für einen Weg in Anspruch nimmt. Und diese Fahrt nehmen sie auf sich, einfach, um uns zu sehen. Anschliessend an diesen Besuch bei uns müssen sie nämlich noch für irgend eine Aufgabe nach Harburg fahren. 

Leider haben wir viel zu viel Fleisch für zwei. Die beiden essen nämlich nicht mit. Da liess die Autorin sich wohl täuschen durch die Bestätigung, dass Jens und Sylvia das vorgeschlagene Menue mögen. Aus der Not eine Tugend gemacht, gibt es von der Hälfte des Gehackten "Gehacktes mit Hörnli", von der andern Hälfte Cevapceci zum Tiefkühlen. Das ist ein perfekter Entscheid, denn beides schmeckt später
ausgezeichnet!

Danke euch beiden Lieben für eure Zeit!


Auf dem Stahlboot mit drei ehemaligen Wädenswilern

Erster Blick von den Landungsbrücken Richtung Elphie:

Ist dieser Ausblick nicht wunderschön?
Noch dazu mit Doppel-Regenbogen.

Noch am selben Tag vereinbaren wir für den Folgetag ein Treffen am Baumwall mit drei Männern, die wir einige Jahrzehnte nicht mehr gesehen haben. Schon seit Jahren versuchen wir irgendwann irgendwo zur gleichen Zeit in Norddeutschland zu sein, was aber aus den unterschiedlichsten Gründen nie geklappt hat. Das Stahlboot fährt nicht gern auf dem Meer, unser Segler kann nur auf der Stehenden-Mast-Route binnen fahren, die Zeit passt nicht, das Stahlboot kommt doch nicht nach Hamburg, mit dem Auto nach Berlin wollen wir nicht ... . Jemandem nach so langer Zeit wieder zu begegnen, ist schon sehr ungewöhnlich. 1997 bei dem Treffen mit der Schulfreundin Vroni waren auch 26 Jahre seit unserer letzten Begegnung vergangen, als wir sie in Turku, Finnland, besuchten und uns später noch einmal in Helsinki mit ihr verabredeten. Wir: Der Vater der Autorin, dessen Frau und die Autorin selber mit ihrem Cockerspaniel Sascha. 

Aber genauso, wie damals in Turku, ist der ganze Bammel, ob wir überhaupt noch Themen haben, um uns zu unterhalten, auch in Hamburg absolut überflüssig. Vom Zugang zum Feuerschiff oberhalb des City-Hafens winken wir uns als Freunde zu. Wir sind auf dem Stahlboot zum Kaffee eingeladen. Ausser dem Eigner sind sein Freund aus der Jugend, mit dem der Eigner unabgebrochen Kontakt hält, und dessen Bruder an Bord, beide, um ein bisschen Ferien in Hamburg zu verbringen und anschliessend die Fahrt zurück nach Berlin mit ihm zu unternehmen. 

Alle geimpft, trauen wir uns sogar, unsere Hände zu schütteln. Bewaffnet mit Kuchen aus der Kaffeebar oberhalb geniessen wir einen freundlichen Kaffee mit den dreien, welche sich den ganzen Nachmittag Zeit für uns nehmen. Gesundheit, Politik, Wädenswil und natürlich als Hauptthema die See- und Binnenfahrt, sind unsere Hauptthemen. 

Zwischendurch verproviantieren wir uns zu dritt, die beiden Brüder und die Schreiberin, im REWE, Bier fürs Schiff muss es sein und Frischwaren für den Camper. Danach bleiben wir noch ein gutes Stündchen in bester Gesellschaft, bevor wir auf den Zug zurück zum Campingplatz gehen. 

Hafenrundfahrt mit Jens

Den Freitag lassen wir mit Lesen an uns vorbei gleiten, um am Samstag zu fünft eine Hafenrundfahrt mit unserem Jens vom Barkassen-Meyer zu unternehmen. Die ehemaligen Wädenswiler sind beeindruckt von Jens' Wissen und Engagement. Es ist tatsächlich, wie jedesmal, beinahe nicht zu fassen, mit welchem Enthusiasmus Jens sein höchst aktuelles Wissen an die aufmerksamen Zuhörer und Mitreisenden bringt. Zudem haben wir unendliches Glück mit dem Wetter, denn es bleibt die ganze Zeit trocken. Dies ist nicht mehr so bei der nächsten Rundfahrt, für welche wir uns auch hätten anmelden können. Sylvia tut uns deswegen mit ihrer Schwester sehr leid, weil sie auf ebendieser Fahrt hätte mitreisen sollen. Man könnte sagen, dass sie zu ihrem Glück zu spät kam. Sie wurde aufgehalten von der Regenbogen-Fahrradgruppe, welche heute eine Gay-Parade im Rahmen der entsprechenden Tage in Hamburg durchführte. Offenbar trifft sich eine Gruppe Radfahrender regelmässig an einem Freitag, um auf ihre Bedürfnisse aufmerksam zu machen und sichere Radwege zu erhalten.

Wir sind am vereinbarten Ort und
erwarten euch für die Rundfahrt.

Immer wieder ein erbauender Anblick, auch vom Wasser aus.


Vielen Dank Jens, wie du uns wieder erfreutest mit deinen witzigen, aber auch sachlichen Informationen rund um den Hafen Hamburg, seine Schiffe, seine Gebäude und seine Historie. Der Elbe-Pegel ist weg. Ob es ihn nicht mehr braucht. Auch jetzt liegt wieder ein Frachter an der Pier, welcher 20'000 Container transportiert. Aber ebenfalls wahninnigen Dank für den "Hamburger Speck", den die Autorin so liebt. Eine Süssigkeit aus Fruchtgelée und Marsh-Mallows, deren Herkunft Sumpfgebiete sind, die Marschen. Hier wächst eine Pflanze, eine Malve, aus deren Wurzeln Zuckersaft gewonnen und schaumartig getrocknet wurde: Marsch-Malven-Schaum, Marsh-Mallows. Also total gesund, oder?


Wir gehen jedenfalls gänzlich beeindruckt von Bord der Rundfahrt-Barkasse und nochmals mit den drei Herren auf deren Schiff, um den Nachmittag ausklingen zu lassen. Nicht ohne einen Abstecher in den REWE, diesmal mit dem Treuhänder und dem Eigner, welche ganz bestimmte Produkte brauchen, die sie der Autorin nicht auf den Rücken schnallen wollen. 

Weil die "Drei Männer auf See" am Dienstag die Rückfahrt nach Berlin antreten - anschrauben - wollen, versprechen wir ihnen, sie auszuwinken, doch dies lassen wir schliesslich ganz schön sein, denn das würde nur stressen und Unruhe schaffen. Doch wir bleiben in Kontakt. 

Wie war es doch toll und einzigartig mit euch, ihr lieben ehemaligen Wädenswiler, vielen Dank für eure Gastfreundschaft.
 

Ruhetag

Den Sonntag lassen wir ausregnen und geniessen im Camper die Ruhe und Entspannung mit einem fesselnden Buch.

Jens mit dem Fahrrad 

Am Montag hat Jens Zeit, wirft sich ins Tenue und aufs Fahrrad, womit er eine Stunde sieben Minuten bis zu uns braucht. Nach einem lebendigen Nachmittag bei uns nimmt er für den Heimweg den Zug und hat damit etwas länger, als mit dem Fahrrad. War schön, Jens!



Klaus von der Nefertiti, am Dienstag, dem 10. August.

https://segeln-blog-nordsee-ostsee.de

Heute soll es zuerst in die Miniatur-Wunderwelt gehen. Wir stehen brav an, haben das Certifikat bereit und erfahren, dass es unangemeldet erst heute Nacht um 00:45 Uhr, also Mittwoch, wieder Platz gibt für neue Eintritte. Da fährt aber unser ÖV nicht, wir kämen weder hin, noch zurück zu unserem Campingplatz und mit den Rädern ist es uns zu weit. Schade!

Strassenlampen auf dem Schwimm-Quai im Traditions-Hafen.



Auf die Besucherterrasse können wir zwar hoch fahren, doch die Restaurants sind Corona-bedingt geschlossen. Trotzdem ist es immer wieder eindrücklich von hoch oben auf die Stadt hinunter zu blicken.


Doch es hat geklappt! Seit 2019 haben die beiden, Klaus und der Skipper sich nicht mehr getroffen. Telefoniert und geskypt wohl. Wir treffen uns mit ihm im Alex vor den Landungsbrücken. Was haben wir einander alles zu erzählen! Es ist soviel gelaufen in der Zwischenzeit. Corona, keine neuen Blogbeiträge mehr, Klaus' Buch, das noch immer auf Veröffentlichung wartet, wir im Camper, statt auf dem Boot, …

Zwischendurch rennt die Autorin doch noch raus, um die Herren vom Stahlboot auslaufen zu sehen, wenigstens von oberhalb des Hafens, weil doch die Tide etwas früher, als noch vor einigen Tagen gemeint, kentert. Sie entschwinden gerade hinter der Elphie Richtung Geesthacht.

Adieu Stahlboot.


Anschliessend ist wieder REWE angesagt, bevor wir uns aufs Feuerschiff verholen, wo wir unseren Klönschnack zuerst draussen und später drinnen weiterspinnen, bis der Zug zur Heimfahrt mahnt. 

Das Feuerschiff lieben wir vor allem, weil es über Jahre hinweg kostenfreie Jazz-Konzerte anbot. Jeden Montag durchs ganze Jahr hin trafen sich die Musiker im Maschinenraum zur Jam-Session, an welcher weitere Musiker teilnehmen, wenn sie auch etwas mit ihrem Instrument beizutragen haben. Davon berichteten wir öfter im Blog "BonBini auf Törn". Während der ganzen Corona-Pandemie war davon nichts mehr zu hören, weil Anlässe in Innenräumen nicht erlaubt sind.

Danke, Klaus für deine Zeit und dein Winken, bis wir weg sind!





Wir verlassen Hamburg und unsere Freunde am Mittwoch auch und machen uns auf dem Weg nach Lübeck, wo wir Uli und Andi anzutreffen hoffen.

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