Sunlight in Tenero

Montag, 7. bis Donnerstag, 10. September

Ankunft und erste Tage in Tenero 

Montag oder die ersten Ferien im Sunlight T67

Eigentlich erwarten wir, von Urdorf her über Luzern und den Selisberg-Tunnel zur Gotthard-Autobahn gelotst zu werden. Doch die Navigation will uns sogar über das Dorf Brunnen führen, was wir nicht zulassen, sondern direkt auf die Axenstrasse zu halten. Das Wetter ist grau, mit mehreren kleinen Nieselregen. Keine Besserung nach dem Tunnel. Nicht einmal temperaturmässig. Wir begegnen unglaublich vielen Wohnmobilen, welche Richtung Norden ziehen. 

Doch der Campingplatz Lidomappo in Tenero am Lago Maggiore ist beinahe voll. Gut zehn Plätze stehen zur Auswahl zur Verfügung. Wir nehmen uns einen nahe beim See gelegen, gut beschattet. 

Nachdem Keile, Heckstützen und Strom installiert sind, gehts schnurstracks ins Restaurant zu Melanie und Alessio, welche allerdings nicht da, aber durch einen Angestellten bestens vertreten sind. Eine Pizza und Gnocchi vervollständigen das Ankommen. 

Der See lässt seine Brandung rauschen und gibt uns ein gemütliches Gefühl vom Heimkommen. Die Sonnen-Regenstore und der Teppich darunter markieren unsere Terrasse mit passenden Gartenmöbeln.
Die Nacht wird herrlich kühl. Nur einige Fledermäuse bevölkern den Abendhimmel, während der Sonnenuntergang erneut ein unglaubliches Abendglühen vollbringt und die Kirchenglocken die Nacht einläuten. 

Ein kühler Abend.
Wir schlafen herrlich. Bis auf den Schreck, als jemand einen Stein aufs Wohnmobil wirft, vermeintlich. Eine dicke Eichel hat sich zur Landung entschieden und kullert mit dem starken Wind noch etwas umher. In den folgenden Nächten werden wir dies nicht mehr besonders beachten.

Dienstag mit neuen Bremsklötzen (am Velo)

Die Sonne kitzelt kaum, aber der See lockt. Zum Morgenschwumm gesellen sich in dieser Jahreszeit auch andere Menschen. Die Autorin geniesst ihren Kilometer (oder eben tausend Züge), während sich die Mitschwimmer abwechseln. Der Höhepunkt der Fitnesszeit wird täglich folgen: Nach dem Abduschen am See die warme Dusche im eigenen Bad. Ein solcher Genuss tut gut und gibt Energie, um Frühstücksgetränke und Haushaltroutine in Angriff zu nehmen. 
Es ist wahr, wir haben noch immer nicht alles. Heute kommen Haken fürs Aufbewahren der diversen Leitern, welche zum Erreichen der Kojen nötig wären, zum Zug. Natürlich auch Lebensmittel, vor allem für Salate und den Grill. 

Beim Velo-Mechaniker lassen wir das Geräusch meines Fahrrades am Hinterrad anschauen. Bremsbeläge müssen als Mindestes erneuert werden. Beim Abholen nach anderthalb Stunden zeigt er auch die Klemmen, welche wie Rasierklingen aussehen. Alles ist nun sicher und bereit. Die Heimfahrt fühlt sich anders an, als manche vorherige Fahrt. Wenn etwas kratzt und tönt, sei es schon ein bisschen spät. Da dürfe eigentlich nur noch gestossen werden. 

Der Grill am Gas-Aussenanschluss brät zum Abendessen, was vom Samstag übrig geblieben ist. 
Für morgen ist ein Ausflug geplant.
Mit dem Abendglühen erscheinen auch die Fledermäuse.
Das Abendglühen ...


... wird immer stärker.

Mittwoch auf der neuen Maggia-Velo-Brücke und Brissago

Nach dem Morgenschwumm nehmen wir den heutigen Ausflug in Angriff. Ascona solls mit den Fahrrädern werden. Von dort aus die Brissago-Inseln mit ihrem hervorragenden botanischen Garten per Kursschiff. Wir freuen uns.
Ascona zeigt sich mit einem völlig anderen Antlitz als jeweils im Winter oder Frühling. Oder ist der Anblick Corona-bedingt? Nur eine relativ schmale Verkehrsfläche steht Autos, Velos und Fussgängern zur Verfügung. Dafür stehen die Tische der Restaurant-Terrassen entsprechend weit auseinander. Zu jedem Hotel oder Restaurant gehört nicht nur die Fläche direkt vor der Front als Terrasse dazu, sondern setzt sich am Seeufer in einem breiten Streifen unter den Platanen fort. Die Gasthofflächen sind umzäunt und verfügen nur über je einen Zu- und Weggang mit Desinfektionsmitteln.

Zwischen dem Erwerb der Fahrkarten und der Schiffsabfahrt bleibt eine gute Dreiviertelstunde, welche wir gleich daneben bei einem erfrischenden Getränk verbringen. Maskenpflicht. Weil die Schifffahrtsgesellschaft mit ihrem Signet versehene Masken verkauft, erwerben wir deren zwei, um unsere Anker-Masken zu ergänzen. Beide Decks sind recht voll besetzt, bringen aber mit der Regel, nur zwei von drei Sitzen nebeneinander zu besetzen für die sitzenden Reisenden viel Komfort. 

Die Brissago-Inseln zeigen sich majestätisch ruhig vom Schiff aus. Auf der Insel selbst werden wir durch Plexiglas-Scheiben von den Einsteigenden getrennt und gleich zum Hotel geleitet. Weil wir aber zuerst den Mittelmeerteil - die Insel verfügt über bepflanzte Abschnitte für unterschiedliche Kontinente und Flora-Gebiete - besuchen wollen, sind wir bereits zu spät für einen freien Tisch. 

Wir nähern uns den Brissago-Inseln im Lago Maggiore, TI.

Das Bötchen am Ufer ...
... ein hübsches Fröschchen versteckt sich ...

... und Olivenbäume wachsen im mediterranen Teil ...

Immer wieder finden wir lauschige Plätzchen, um uns hinzusetzen und die vielen Eindrücke zu verarbeiten. Vom trockenen Mittelmeerklima gehts in den Regenwald und Savannen bis zu den Pflanzen der Halbwüste. Eidechsen, Frösche und Schildkröten beleben die sonnigen Stellen, während Giesskannen-Seerosen einen Wasserschwall vortäuschen. Nur ab und zu besucht Heiri Hummel eine für ihn viel zu kleine Blüte.

Schmarotzerpflanzen wie Flechten ...


... und Bromelien ...

... besondere Wasserpflanzen mit Giesskannen-Früchten ...


Kakteen

Eukalyptus

Europäische Sumpfschildkröten im Hintergrund

Lauschige Plätzchen am Schatten.


Bananen


Bei Betreten erfolgt Kompostierung.



Pinseltanne?
Ergänzt wird die ganze Pflanzenpracht aus aller Welt durch Kunstwerke aus Naturmaterialien, welche meist passende Tiere darstellen, wie Wildschweine, Emus, Krokodile oder Veränderungen an bestehenden Pflanzenteilen.

Dennoch sind dreieinhalb Stunden auf dieser kleinen Insel fast ein bisschen viel. Schliesslich ergattern wir uns ein Tischchen auf der Restaurant-Terrasse, um uns zu erfrischen. Im ganzen kommt man auf der Insel gut an der Menschenmenge vorbei, weil so viele unterschiedliche Wege durch die Pflanzenwelt führen. 


Die alte Brücke ist gesperrt ... 
... während die neue sehr schön ausgeführt ist.
Den Heimweg mit den Fahrrädern nehmen wir wieder über die neue Velo- und Fussgängerbrücke über die Maggia. Diese ist sehr schön mit Ruhebänken ausgestattet und lässt einen getrennten Verkehr zwischen Fussgängern und Fahrradfahrenden zu, während die alte Brücke dafür gesperrt ist. 


Müde aber hungrig machen wir uns über den herrlichen Wurst-Käsesalat her, welcher noch gerüstet und angemacht werden muss, bevor wir in die Kojen fallen. 
Weil es ziemlich heiss ist, kommt heute die Klima-Anlage über dem Schlafraum zum Zug. Als Einstieg rüttelt und lärmt sie so stark, als ob jemand von der Heck-Garage her das Wohnmobil auseinandernähme. Aber: die Wirkung ist erleichternd. Wir kühlen ziemlich ab, sodass wir wunderbar schlafen können. 

Donnerstag mit Jubiläum:

Eine Woche Wohnmobil Sunlight T67!
Heute wird nach dem Morgenschwumm der gestrige Ausflug verwerkt, eingekauft und gelesen. Am Nachmittag statten wir dem Restaurant einen Besuch ab. Alessio ist hier und nimmt sich etwas Zeit für uns. Es gefalle ihnen sehr gut hier. Mit dem vollen Campingplatz holen sie den Corona-Lockdown bei weitem ein. Vor allem, wenn im Herbst der Platz länger geöffnet bleibt, nämlich bis im November.

Bürokram und Haushalt ergänzen den Tag. Grillsachen sind wieder da, sodass ein Salat dazu völlig reicht zum Abendessen.

Mit den Schlössern hat es die Autorin nicht so. Doch schliesslich wird Grauwasser sinnvoll ent- und Frischwasser neu besorgt werden. Ein bisschen Fitness muss einfach sein. 

Der Skipper sorgt täglich für immer sinnvollere und praktischere Einrichtungen und Haltemöglichkeiten für all die Dinge, welche während der Reise in der Heckgarage mitgeführt werden müssen. 

Nun hat der Grill einen Windschutz.













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